Wem die Kino-Filme der Bourne-Reihe mit Matt Damon gefallen haben, könnte versucht sein hier zuzugreifen. Doch Vorsicht ist geboten.
Nachdem Die Bourne-Identität im Kino recht gut ankam, wurden zwei Fortsetzungen davon gedreht: Die Bourne-Verschwörung und Das Bourne-Ultimatum. Die Titel sorgen für leichte Verwirrung, denn die (scheinbare) Vorlage zur Verschwörung trägt den Originaltitel The Bourne Supremacy, was zwar mit Das Bourne-Imperium übersetzt wird, tatsächlich aber soviel wie Die Bourne-Überlegenheit bedeutet. Drei unterschiedliche Titel für das gleiche Kind: Nun ja…
Wer – wie ich – als Kinogänger und eifriger Leser beide Medien konsumieren will, wird enttäuscht: Der zweite Bourne-Film trägt den gleichen Titel wie das zweite Buch der Reihe, hat aber inhaltlich überhaupt nichts damit zu tun, von der Figur Jason Bournes abgesehen.
Auf der Rückseite steht neben der Inhaltsbeschreibung auch noch der irreführende Hinweis auf den Film:
Im Hinterzimmer eines Hongkonger Nachtlokals werden fünf Leichen aufgefunden. Einer der Ermordeten ist der Vizepräsident der Volksrepublik China. Doch warum hat der Killer in die Blutlache mit dem Finger den Namen «Bourne» gemalt?
Regisseur Paul Greengrass verfilmte den zweiten Teil der «Bourne»-Saga mit Matt-Damon und Franka Potente, der Erfolgsbesetzung aus «Die Bourne Identität«.
Die Handlung ist so komplex, wie man es von klassischen Spionagethriller aus der Kategorie John le Carré und Frederick Forsyth kennt. Ein Großteil der Erzählung liegt aber auf der Zerrissenheit von David Webb bzw. Jason Bourne und seinem inneren Kampf, wodurch die Handlung in etwa so schnell in Schwung kommt wie ein beladener Öltanker.
Ich habe mich durch die mehr als 800 Seiten durchgequält, aber ein entspanntes Lesen war das nicht.
Prädikat: Erfüllt unter Umständen nicht die Erwartungen
Technische Daten:
Autor: Robert Ludlum
Titel: Das Bourne-Imperium (bereits 1986 veröffentlicht als Die Borowski-Herrschaft)
Originaltitel: The Bourne Supremacy
ISBN-10: 3453500008
Umfang: 831 Seiten