Adam Fawer – Null

David Caine führt ein gefährliches Doppelleben. Tagsüber begeistert er seine Studenten für Quantenphysik und Wahrscheinlichkeitsrechnung, nachts taucht er ab in die Welt der Pokerclubs in Manhattan. Der brillante Mathematiker kann in Sekundenschnell die Gewinnchancen seiner Mitspieler berechnen. Doch eines Nachts unterläuft ihm ein Fehler, und sein Leben gerät außer Kontrolle. Eine atemberaubende Jagd beginnt, bei der David Caine nicht nur um sein Leben fürchten muss, sondern auch um seinen Verstand.


Wahrscheinlich übertreibt der Verfasser des Rückentextes ein wenig und dramatisiert. Andererseits wird wieder nur die halbe Wahrheit erzählt.

Tatsächlich ist die Einordnung des Romans von Adam Fawyer ist nicht ganz so einfach. Eines ist es jedenfalls nicht: Ein Pokerroman, wie man der Beschreibung nach glauben könnte. Die eigentlichen Zutaten sind Mystery, etwas Quantenphysik, eine Prise Mathematik und Stochastik. Da der Großteil des Romans jedoch den meisten Thrillern Ehre macht, ist die Klassifizierung als actionlastiger Thriller wahrscheinlich am genauesten.

David Caine ist Dozent für Wahrscheinlichkeitsrechnung und spielsüchtig. Obwohl er Wahrscheinlichkeiten blitzschnell im Kopf berechnen kann, verrechnet er sich aufgrund eines epileptischen Anfalls eines Tages und schuldet der Russenmafia über 10.000 Dollar. Die Behandlung mit einem neuartigen Medikament soll ihm helfen, mit seiner Krankheit umgehen zu können. Doch plötzlich wird ein Bombenanschlag auf ihn verübt und eine Spionin versucht ihn zu entführen. Immer öfter wird in seiner Umgebung Unwahrscheinliches möglich und Caine beginnt sich zu fragen, ob Zufälle wirklich noch zufällig sind.

Fawers Erzählweise ist rasant genug, um das Buch nicht mehr aus der Hand legen zu können. Lediglich die Exkurse in die Mathematik und Quantenphysik bremsen den Roman ein wenig aus. Hobby-Mathematiker werden auf ihre Kosten kommen, denn die Berechnung von Wahrscheinlichkeiten werden anfangs genau und nachvollziehbar erklärt. Allerdings tragen die Zahlen nur indirekt zum Handlungsverlauf bei und können bei (Nicht-) Bedarf auch quergelesen werden. Ebenso werden Quantenphysik und Relativitätstheorie populärwissenschaftlich und verständlich erklärt, auch wenn ich die Korrektheit der Erklärungen nicht überprüfen kann. Es klingt auf jeden Fall plausibel genug, um das Buch tragen zu können.

Anderen Büchern würde man sicherlich vorwerfen, dass die fortschreitende Handlung immer unglaubwürdiger wird. Bei Null gehört es aber zum Konzept. 😉

Prädikat: Action-Fans werden es wahrscheinlich am Stück lesen, darum ein Buchtipp für diese Zielgruppe

Technische Daten:

Autor: Adam Fawer
Titel: Null
Originaltitel: Improbable
ISBN-13: 978-3499239410
Umfang: 586 Seiten