Matthew Reilly – Die Macht der sechs Steine

Matthew Reilly hat Größeres vor mit der Figur Jack West Jr. In Das Tartarus-Orakel (Seven Ancient Wonders) hat West die Welt vor der Weltherrschaft habgieriger Gruppen gerettet und wurde mit der Macht des Tartarus belohnt. Nun setzt sich das Rennen mit Die Macht der sechs Steine (The Six Sacred Stones) fort. In englischer Sprache ist bereits dessen Nachfolger The Five Greatest Warriors zu haben.

Der Inhalt

Jack West Jr. kann sich nicht lange an der Macht des Tartarus erfreuen. Ungefähr 15 Monate wurden er und Australien von Tartarus beschützt. Zum Glück ist Jack einer der Guten und nutzt diese Macht nicht aus. Trotzdem zelebrieren finstere Gestalten ein Gegenritual, um die Macht des Tartarus zu brechen. Eine Bedrohung der Erde wurde zwar vorerst abgewendet, aber schon steht die nächste vor der kosmischen Haustür. Ein Nullpunkt-Feld, eine Art unsichtbarer Zwilling unserer Sonne aus schwarzer Materie, ist unterwegs durch unser Sonnensystem und steuert auf die Erde zu. Wenn keine Maßnahmen ergriffen werden, wird die Menschheit durch dieses Nullpunkt-Feld vernichtet.

Eine vergangene, hoch entwickelte Zivilisation hat eine Maschine gebaut, in die die Steine der Macht eingelegt werden müssen. Nur so kann die bevorstehende Katastrophe abgewendet werden. Jack und sein Team machen sich mal wieder auf, die Menschheit zu retten.

Das Buch

Wer Matthew Reilly kennt, weiß, was kommen wird: Kompromisslose Action, die Logik kann man zuhause lassen. Reilly sagt selbst von sich, mit genau diesem Anspruch schreiben zu wollen:

Ich glaube, die Leute mögen eine Realitätsflucht, und das ist genau das, was ihnen Ice Station bietet. Reine, unverfälschte, realitätsferne Unterhaltung.

I think people like escapism, and that is exactly what Ice Station is. Pure, unadulterated, escapist entertainment.

Ich denke, der Begriff Popcorn-Literatur trifft es Analogie zum Popcorn-Kino ganz gut. Mit diesem Bewusstsein lässt sich sein Buch eigentlich ganz entspannt lesen.

Wo sonst bewegen sich die Figuren durch Szenerien von Indiana Jones mit gewagten Stunts im Stil von James Bond? Immer dabei ist das Quäntchen Glück, das solche Stunts dann von der Realität trennt. Seine Szenen könnten auch jederzeit aus einem Computerspiel entnommen sein. Hinzu kommen bekannte historische Sehenswürdigkeiten, die einen besonderem Zweck dienen. Und natürlich Fallen. Fallen, die auch nach mehreren tausend Jahren noch problemlos funktionieren und die heutigen Menschen vor schwierige Aufgaben stellen. Immer übermächtige Gegner und immer die Zeit im Nacken, scheint es immer ein aussichtloses Unterfangen. Und fast immer gelingen Jack West Juniors Vorhaben.

Warum ich trotzdem einen Reilly lese, wenn ich doch so darauf herumhacke? Gegenfragen: Warum liest man Lustige Taschenbücher? Warum schaut man sich Indiana Jones an? Darum!

Ein bisschen ist Die Macht der sechs Steine aber eine Mogelpackung, denn die Geschichte wird nicht zu Ende erzählt und nirgends auf diesen Umstand hingewiesen. Wer nicht lange am Kliff hängen möchte, sollte auf die Erscheinung der Fortsetzung The Five Greatest Warriors warten.

Ich frage mich, ob Reilly noch genügend Ideen und Mythen findet, um den Countdown mit vier weiteren Büchern durchzuziehen. Wenn man dem Trailer Glauben schenkt, ist mit dem Pyramiden- und Steinegehampel nach The Five Greatest Warriors Schluss. In der englischen Wikipedia ist für 2011 aber schon The Four Divine Worlds genannt, die sich aber sonst noch nirgends im Netz finden. Gerüchte, Gerüchte…

Prädikat: Spannende Popcorn-Literatur

Technische Daten:

Autor: Matthew Reilly
Titel: Die Macht der sechs Steine
Originaltitel: The Six Sacred Stones
ISBN: 978-3-471-30010-7
Umfang: 543 Seiten