Matthew Reilly – Hell Island

Ice Station war mein erster Roman von Matthew Reilly. Damals war ich begeistert von der Action, mit denen Reilly schreibt. Packend, mitreißend. Nach Das Tartarus-Orakel war ich etwas satt von seinen Büchern und habe ihn aus den Augen verloren. Vor kurzem bin ich mit Hell Island wieder auf ihn aufmerksam geworden.

Der Inhalt

Hell Island ist eine Insel, die auf keiner Karte eingezeichnet ist. Captain Shane “Scarecrow”Schofield und sein Team werden zusammen mit drei anderen Spezialeinheiten auf diese Insel geschickt. Der Kontakt zur Insel ist abgerissen und drei Kompanien Marines sind verschollen. Die Spezialeinheiten sollen die Situation aufklären. Dumm ist nur, dass die Insel ihren Namen zu recht trägt, denn der Gegner ist stark, bewaffnet und gibt keine menschlichen Laute von sich. Die Spezialeinheiten werden schnell aufgerieben, nur Schofield – wer sonst? – hält durch und räumt auf.

Das Buch

Hell Island war im Jahr 2005 Teil der australischen Books Alive-Initiative. Diese Initiative findet jährlich statt und wird von der australischen Regierung getragen. Wer eines der 50 von der Kampagne beworbenen Bücher erwirbt, erhält ein kostenloses Buch dazu. Und Hell Island war eine dieser Dreingaben. 2007 wurde das Buch neu aufgelegt, weil die Nachfrage danach so stark gewesen sein soll. Seit diesem Jahr gibt es Hell Island auch auf deutsch.

Die Handlung ist typisch für Reilly: Er schreibt harte, kompromisslose Action ohne Schnörkel oder Umschreibungen. Wer Charaktere, Tiefgang und Hintergründigkeit erwartet, ist mit Reilly definitiv falsch bedient. Seine Bücher sind Popcornkino, die man sich auch mit abgeschaltetem Hirn reinziehen kann. Bitte versteht mich nicht falsch: Manchmal mag ich auch das. Seine Bücher Ice Station und Showdown haben mich damals begeistert. Wirklich weiterentwickelt hat sich Reilly seitdem allerdings nicht und so waren Operation Elite und Das Tartarus-Orakel Action-Spektakel, die mich etwas enttäuscht haben. Trotzdem gebe ich ihm mit dem neuen Die Macht der sechs Steine noch eine Chance.

Hell Island ist mit 111 Seiten alles andere als ein langer Thriller, weshalb die Handlung nicht schnell voranschreitet, Reilly prügelt sie voran. Während andere Autoren noch eine hypothetische Tür beschreiben würden, ist Reilly schon wie ein Football-Spieler durch die Tür gebrochen und im nächsten Raum unterwegs. So sieht Reillys Stil aus. Das mag ab und an ganz erfrischend sein, aber Hell Island kommt arg gehetzt daher. Etwas mehr Länge mit Tiefe hätte dem Buch inhaltlich gut getan.

So bleibt Hell Island nur ein Quickie für Reilly-Fans.

Prädikat: Schnelle Action ohne Anspruch

Technische Daten:

Autor: Matthew Reilly
Titel: Hell Island
Originaltitel: Hell Island
ISBN: 978-3-548-26950-4
Umfang: 111 Seiten