Jeff Carlson – Nano

Nanotechnologie ist gern genommenes Thema für Science Fiction-Bücher und Wissenschaftsthriller. Diese Umsetzung ist jedoch Geschmackssache.

Der Inhalt

Aus einem Labor in den USA sind Nanoviren ausgebrochen, die sich enorm schnell vermehren und verbreiten. Leider greifen sie Organismen an und nach kurzer Zeit lebt nur noch ein kleiner Teil der Weltbevölkerung. Die Nanoviren haben einen eingebauten Sicherheitsmechanismus und werden ab einem bestimmten Luftdruck inaktiv. Die Überlebenden im Westen der USA haben sich in die Höhenlagen der Rocky Mountains gerettet, in deren Gegenden der Luftdruck jenseits der Schwelle liegt und ein (Über-) Leben möglich ist. Da auch Tiere werden von den Nanos getötet werden, sind die Winter besonders hart. Die Überlebenden jagen die selten gewordenen Tiere, sammeln alles Essbare und schrecken auch nicht mehr vor Kannibalismus zurück.

Cameron Najarro und Albert Sawyer sind Teil einer solchen Gruppe, als sich eines Tages ein Fremder durch die Nanoflut kämpft, um sie auf den benachbarten Berg zu locken. Nach anfänglicher Skepsis – es könnte ja eine Falle sein, weil die Nachbarn selbst Nahrung brauchen – machen sie sich mit einer Gruppe auf den unsicheren Weg, der durch Zwist und Streitigkeiten noch erschwert wird.

Ruth Goldman ist Wissenschaftlerin und Expertin auf dem Gebiet der Nanotechnologie. An Bord der Raumstation ISS forscht sie nach einer Möglichkeit, die Nanos in den Griff zu bekommen. Auf Befehl der Bodenkontrolle kehrt die Besatzung zur Erde zurück und landet in Leadville (Colorado), mittlerweile provisorische Hauptstadt der USA. Allerdings hat das Militär kein Interesse daran, die Nanos zu bekämpfen. Deren Pläne sehen vor, die Nanos als Waffe gegen die Chinesen zu benutzen.

Das Buch

Für meinen Geschmack verliert sich Carlson in der Schilderung der Ereignisse. Er erzählt zwar sehr detailliert vom Leben nach der Katastrophe, aber die Erzählung ist überaus langatmig und unspannend. Tempo ist anders.
Man darf hier kein Das Endzeit-Szenario vom Typ Mad Max erwarten. Die Atmosphäre entspricht eher dem französischen Film Malevil, um beim Film-Vergleich zu bleiben. Hier und da passiert zwar mal etwas, was Jeff Carlson mal brutal, ein anderes Mal wiederum teilnahmslos beschreibt. Aber unter dem Strich wurden meine Erwartungen nach Spannung nicht erfüllt, sodass ich mich durch das Buch quälen musste.

Prädikat: Nicht empfehlenswert, da spannungsbefreit

Technische Daten:

Autor: Jeff Carlson
Titel: Nano
Originaltitel: Plague Year
ISBN: 978-3-492-26676-5
Umfang: 398 Seiten