Service oder kein Service? Keine Frage!

Da findet man überraschenderweise einen kleinen, roten Punkt an seinem Handgelenk und wundert sich, wo man sich denn verletzt haben könnte. Bei näherer Untersuchung stellt sich der Punkt als Nachwuchszecke heraus, die aber noch nicht gefüllt ist.

Nun gut, denke ich mir. Keine 400m entfernt ist eine Apotheke. Also bin ich schnell hingelaufen, direkt hinein in ein Drama mit drei Akten.

Akt I – In der Apotheke

Ich: „Guten Tag. Ich habe hier eine Zecke, können Sie mir diese bitte entfernen?“
Apothekenhelferin: „Ich kann das nicht. Da müsste ich mal die Chefin fragen. Aber direkt nebenan ist eine Arztpraxis. Versuchen Sie es dort doch mal.“

Akt II – Beim Arzt

Szenenwechsel: Zwei Häuser weiter, am Empfang einer Gemeinschaftspraxis.

Ich: „Ich habe hier eine Zecke. Können Sie mir diese einfach und problemlos entfernen oder wird das eine größere Sache?“
Arzthelferin: „Da bekomme ich von Ihnen zehn Euro und Ihre Versichertenkarte. Und dann schauen wir mal, wann sie drankommen.“
Ich: „Soviel Bargeld habe ich jetzt nicht dabei.“ (Wer rechnet denn auch damit, dass beim Arzt ein kompletter Supportfall eröffnet wird für diese Lappalie?)
Arzthelferin: „Um die Ecke ist ein Geldautomat. Sie können ja behandeln lassen und danach das Geld holen.“
Ich: „Können wir das nicht einfach so machen? Das ist doch keine große Sache.“
Arzthelferin: „Nein, tut mir leid, ich muss Sie hier im System erfassen. Waren Sie schon einmal bei uns?“

Schön, wenn alles gleich erreichbar ist. Da muss man nicht so weit laufen.

Ich: „Da gehe ich lieber gleich zum Geldautomaten. Danke. Tschüss.“

Akt III – Erneut in der Apotheke

CMD> gehe apotheke

Ich: „Ich hätte gerne einen Zeckenzange und etwas Alkohol zum Tupfen.“
Die Apothekenhelferin (eine andere) geht die Artikel suchen und kommt kurz darauf zurück.
Sie: „Das macht dann vier Euro fünfundzwanzig.“

Als ich ihr erzählte, welcher Aufwand beim Empfang in der Praxis gemacht werden sollte, hat sie auch nur mit dem Kopf geschüttelt.

Ich habe die Sachen bezahlt und ging zurück ins Büro.

Und die Moral von der Geschicht‘: Dann mach ich’s halt selber!

Dabei hätte es so einfach sein können: „Zeigen Sie mal her.“ Zupf, tupf und fertig. „Wenn es sich röten sollte, lassen Sie von Ihrem Hausarzt danach schauen.“

Tja, hätte.