Mark T. Sullivan – 66095

Toxic hat mich daran erinnert, dass ich noch ein anderes Buch von Sullivan im Regal stehen habe: 66095. Allerdings hatte ich 66095 nicht so gut in Erinnerung wie von Toxic. Als höchste Zeit, meinen Eindruck zu 66905 aufzufrischen…

Den Leser erwartet ein vorhersehbarer Handlungsablauf, wie in einem typischen, amerikanischen B-Movie: Sullivan befördert seine guten Hauptfiguren in eine fast ausweg- und hoffnungslose Situation und nur eine traumatisierte dritte Person kann die beiden retten. Die gleiche Ausgangssituation kennt man aus vielen (Fernseh-) Filmen.

Ein paar Häftlinge brechen aus dem Gefängnis aus und dringen in ein großes Höhlensystem ein, weil einer der Flüchtigen früher Wissenschaftler war und Mondstein 66095 im Labyrinth versteckt hat. Der Stein besitzt seltsame physikalische Eigenschaften und verspricht, Energieprobleme zu lösen. Zufälligerweise plant die NASA dort gerade eine Expedition unter der Leitung von Tom Burke. Seine Tochter soll jedoch nur anfangs mit von der Partie sein und bald schon wieder umkehren.
Dass die Flüchtigen Burke und seine Tochter als Geiseln nehmen, dürfte nicht sonderlich überraschen. Weiterhin braut sich über dem Höhlensystem zufälligerweise ein Unwetter zusammen, das die Höhlen zu überschwemmen droht. Und zufälligerweise ist die einzige verbliebene Person, die das Höhlensystem kennt und die drohende Gefahr erkennt, Tom Burkes Frau Whitney. Allerdings ist Whitney nach einem Unfall in der Höhle traumatisiert, hadert mit sich und der Höhle und weigert sich, das Labyrinth jemals wieder zu betreten. Bei diesem Unfall wurden Whitney und ihre beste Freundin im Labyrinth von Wassermassen (!) überrascht, woraufhin ihre Freundin dabei ums Leben kam.

Whitney muss sich ihrer Angst stellen, wenn sie in die Höhle gehen soll, um ihre Familie zu retten.

Über die restliche Handlung gibt es nicht viel zu sagen, denn sie plätschert vor sich hin. Der Schluss ist wie die gesamte Handlung ebenfalls größtenteils vorhersehbar, birgt aber noch eine kleine Überraschung, was das Buch aber auch nicht mehr rettet.

Qualitativ ist 66095 nicht mit Toxic zu vergleichen. Meine Vermutung, dass 66095 ein Frühwerk Sullivans ist, hat sich nicht bestätigt. Laut der Website von Mark T. Sullivan hat er vorher bereits Bücher geschrieben. Außerdem stammt 66095 aus dem Jahr 2002 und dürfte der direkte Vorgänger von Toxic zu sein, das laut Impressum 2003 veröffentlicht wurde.
Aus diesem Grund bin ich noch etwas zögerlich, was Sullivans aktuelles Werk Panic angeht. Kann es mir jemand empfehlen oder davon abraten?

Wer eine spannende Höhlengeschichte lesen möchte und vor etwas fantastischer Science-Fiction nicht zurückschreckt, dem empfehle ich Jeff Longs Im Abgrund.

Prädikat: Unspektakulär wie alte Steine

Technische Daten:

Autor: Mark T. Sullivan
Titel: 66095
Originaltitel: Labyrinth
ISBN-10: 3596660955
Umfang: 441 Seiten