Mark T. Sullivan – Toxic

Der Titel lockte mich nicht gerade, aber man sollte ein Buch nicht nach seiner die Aufmachung beurteilen. Aus irgendeinem Grund hatte ich mich doch entschlossen, dieses Buch zu kaufen und zu lesen. Hätte ich es nicht getan, wäre mir ein solider Thriller entgangen.

Verschließen Sie die Türen! Lassen Sie das Licht an! Sie werden keinen Schlaf finden, bis Sie zu Ende gelesen haben.

Eine Serie von bizarren Sexualverbrechen erschüttert San Diego. Als Sergeant Moynihan zu einem neuen Tatort gerufen wird, findet er dort einen nackten Mann ans Bett gefesselt – gestorben am Gift der tödlichsten Schlange der Welt. Und wieder hat der Täter eine geheimnisvolle Botschaft hinterlassen…

Verleitet dieser Text und der Titel zum Kaufen? Nicht wirklich, oder?

Aus der Ich-Perspektive erleben wir Detective Seamus Moynihan, der einen Mord versucht aufzuklären, bei dem das Opfer das Opfer ans Bett gefesselt und durch Schlangenbisse vergiftet wurde. Alles deutet auf einen Serienmörder und tatsächlich geschieht kurze Zeit später erneut ein Mord nach dem gleichen Schema.

Mit unvorhersehbare Wendungen erzählt Mark T. Sullivan, wie Moynihan ermittelt, denn dieser hat es nicht leicht. Als ob ein Ar… als Vorgesetzter, die Scheidung von seiner Frau und Ärger mit seinem jungen Sohn nicht genug wären, lernt er bei den Ermittlungen zwei schöne Frauen und so manchen unangenehmen Zeitgenossen kennen. Sullivans Erzählweise ist spannend und ausführlich, ohne langweilig zu werden oder sich in unnötigen Details zu verlieren. Toxic ist eines der Bücher, das man nur ungern zur Seite legt, „weil es gerade so schön spannend ist“.

Das Buch hinterlässt durch die Erzählung einen leicht überdurchschnittlichen Gesamteindruck, verpasst den Buchtipp allerdings knapp, weil es nichts Neues bietet. Es eignet sich sehr gut zur Abwechslung, Unterhaltung oder als Geschenk. Wer einen Knaller sucht, wird hier leider nicht fündig, obwohl es besser ist als der erste Eindruck.

Noch eine kleine Anmerkung: Warum ein passender Originaltitel wie The Serpent’s Kiss in der deutschen Ausgabe durch so ein umständliches Konstrukt wie Toxic übersetzt werden muss, ist mir unverständlich. Will der Verlag damit doppelte Titel vermeiden? Denn Der Kuss der Schlange wäre zwar zutreffend, ist aber schon der Titel eines Romans von Ruth Rendell.

Prädikat: Kein Highlight, trotzdem aber spannende Unterhaltung.

Technische Daten:

Autor: Mark T. Sullivan
Titel: Toxic
Originaltitel: The Serpent’s Kiss
ISBN-10: 3596660963
ISBN-13: 978-3596660964
Umfang: 460 Seiten