R. Scott Reiss – Black Monday

Eine Empfehlung mit der Bezeichnung „VOX Krimi Tipp“ macht einen durchschnittlichen Katastrophenthriller nicht besser.

Der Inhalt

Die Prophezeiung eines alten Mannes wird Wirklichkeit: Verbrennungsmotoren auf Ölbasis verweigern ihren Dienst. Die Folgen davon sind katastrophal: Flugzeuge stürzen ab, Lebensmittel können nicht mehr transportiert oder gar erzeugt werden, Heizungen ausfallen usw. Der Alltag kommt fast zum Erliegen und es herrscht ein Ausnahmezustand. Innerhalb weniger Tag fallen die Menschen auf ein mittelalterliches Niveau zurück. Sozialverhalten kennt man kaum noch, Plünderungen sind an der Tagesordnung. Es gilt wieder das Recht des Stärkeren.

Die amerikanische Regierung verhängt das Kriegsrecht und versucht verzweifelt, dieses Endzeitszenario Land zu kontrollieren. Der Epidemiologe Gregory Gerard ist an den Untersuchungen der Katastrophenursache beteiligt. Es stellt sich heraus, dass fast das gesamte Öl weltweit mit Mikroben verseucht ist, die das Öl verändern und somit eine Verbrennung unmöglich machen. Dr. Gerard ist der einzige, der Licht in die Angelegenheit zu bringen versucht, obwohl ihm von seinen Vorgesetzten Steine in den Weg gelegt werden und die Situation seine Ermittlungen noch zusätzlich erschwert. Und dann ist da noch ein Killer, auf dessen Liste Gerard steht…

Das Buch

Auf dem Titel prangt ein Aufkleber mit dem Text „VOX Krimi Tipp“, was durchaus passend ist, denn das Buch entspricht von der Qualität den Filmen, die auf irgendwelchen Nebensendern laufen. Der Autor konzentriert sich bei seiner Erzählung eher auf das Geschehen als auf die Charaktere. Bis auf Dr. Gerard sind alle Personen Nebendarsteller. Detaillierte Charakterzüge oder -entwicklungen darf man hier nicht erwarten.

Obwohl die Ölkatastrophe weltweite Auswirkungen hat, beschränkt sich die Handlung auf die Ereignisse im Osten der USA. Was in anderen Ländern oder US-Bundesstaaten passiert, wird lediglich am Rand erwähnt. Über den Tellerrand von Washington blickt der Leser auch nur, wenn Gerards Ermittlungen ihn in den Westen der USA führen.

Neben Gerard, der für seine Untersuchungen seine Familie alleine zu Hause zurück lässt, sind noch zwei parallele Handlungsstränge erwähnenswert: Der eine erzählt von einem Killer, der von seinem ominösen Auftraggeber im Umfeld der Katastrophe und deren Ermittelungen herumgeschickt wird. Der andere Strang erzählt von der Straße in Gerards heimischen Stadtteil und wie sich seine Familie und die Nachbarn zusammenschließen, um gegen andere Nachbarn aus- und durchzuhalten.

Problemlos durchhalten kann man auch den Handlungsverlauf, denn dieser ist vorhersehbar und bietet keinerlei Überraschungen oder Wendungen. Obwohl die Grundidee recht gut ist und Reiss einigermaßen spannend schreibt, bleibt das Buch ein oberflächlicher Katastrophenthriller. Aber so manches B-Movie hatte ja auch schon seinen Reiz.

Im Buch wird erwähnt, dass die Filmrechte zu Black Monday an Paramount verkauft wurden. Dann ist es wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis Black Monday auf VOX gesendet wird.

Prädikat: Zur Entspannung, sonst aber ohne Anspruch

Technische Daten:

Autor: R. Scott Reiss
Titel: Black Monday
Originaltitel: Black Monday
ISBN: 978-3-548-26851-4
Umfang: 472 Seiten