Terry Pratchett – Ab die Post

Der Turbokapitalismus erreicht die Scheibenwelt

Der Gauner Feucht von Lipwig wird dazu verdonnert, die heruntergekommen Post der Scheibenwelt wieder auf Vordermann zu bringen, denn im alten Postamt von Ankh-Morpork ruht die Arbeit seit vielen Jahren. Feucht ist dabei so erfolgreich, dass er sich den Zorn der Konkurrenz vom Großen Strang der Klacker zuzieht. Ein öffentlicher Wettstreit soll die Entscheidung bringen: „Postkutsche gegen Klacker“ – wer kann die Nachricht schneller in das zweitausend Meilen entfernte Gennua bringen?


Ich muss schon wieder über den Umschlagtext meckern. Der Verfasser hat damit schon fast den gesamten Handlungsverlauf skizziert, weshalb ich mir eine Zusammenfassung hier spare. Aber Pratchett sei Dank gibt es noch genügend Raum für die Erzählung der Geschichte, was er wie immer augenzwinkernd und detailreich auch tut.

Die neueren Scheibenwelt-Bücher haben meist ein oder zwei Themen, die Pratchett darin verpackt. Waren es bei Weiberregiment noch Emanzipation und Krieg, so dreht sich die Geschichte von Ab die Post um Kapitalismus (mit seinen perversen Auswüchsen) und (Tele-) Kommunikation. Für einen Scheibenwelt-Roman ist die Handlung erschreckend (?) realistisch. Pratchett-Fans, die beruflich in der Businesswelt unterwegs sind, werden ihren Spaß an diesem Buch haben.

Übrigens: Der Patrizier kommt dieses Mal ungemein sympathisch rüber.

Prädikat: Für die Scheibenwelt etwas mehr als durchschnittlich

Technische Daten:

Autor: Terry Pratchett
Titel: Ab die Post
Originaltitel: Going Postal
ISBN-13: 978-3-442-46422-7
Umfang: 445 Seiten