Abenteuerurlaub in Portugal

Hier sollten demnächst in loser Folge Bilder aus Portugal erscheinen. Den ursprünglichen Umfang werde ich dabei möglicherweise reduzieren müssen, denn unser Mietwagen wurde aufgebrochen und die Wertsachen gestohlen. Geldbeutel, EC-Karten, Dokumente (Personalausweis, Führerschein), alles war weg. Ebenso mein Kamerarucksack mit meiner 20D und geschätzten 800 Bildern der ersten Woche sowie mein Reisetagebuch, Ladegeräte für diverse Geräte, usw. usf.

Dafür kann ich jetzt – leider – mit einem Erfahrungsbericht aufwarten und Hinweise zu einer vernünftigen Urlaubsvorbereitung geben. Mal ganz ehrlich: Wer denkt denn schon im Vorfeld an einen Diebstahl? Man freut sich auf den Urlaub, packt seine Sachen und fährt los. Mittlerweile weiß ich -leider -, welche Vorbereitungen ich nächstes Mal treffen kann, damit sich der Schaden in Grenzen hält.

Man steht in einer solchen Situation mehr oder weniger nah am Rande einer Panik und hat nicht unbedingt einen klaren Kopf zur Schadensbegrenzung. Vorbeugung ist zwar generell gut zur Vermeidung eines Diebstahls, aber Vorbereitung erleichtert die Momente nach dem bösen Erwachen.

Nachdem wir festgestellt hatten, dass unsere Wertsachen fehlen, war unser erster Gedanke: „Wir müssen die EC- und Kreditkarten sperren.“ Klar, kein Thema, doch der nächste Gedanke war: „Aber wie?“ Schön, dass in unserem Reiseführer die zentrale Sperrnummer 116 116 aufgeführt war.

Das nächste Problem stellt sich beim Anruf dieser Nummer, denn man landet bei einem Telefoncomputer (wozu man in diesem Moment ehrlich gesagt keine Nerven hat). Kennst Du alle Deine Kontonummern und Bankleitzahlen der Karten in Deinem Geldbeutel auswendig? Nein? Viel Spaß, denn die Kontonummer ist das Mindeste, was zur Sperrung benötigt wird. Übrigens: Nicht alle Kreditinstitute nehmen an dem zentralen Sperrverfahren teil. Es ist einfach traumhaft, in Portugal beim Sonnenuntergang am Strand zu versuchen, die gesonderte Sperrnummer der betreffenden Bank herauszufinden. Wohl dem, der Freunde in der Heimat anrufen kann und diese mit der Recherche beauftragen kann.

Worüber ich ebenfalls später berichten werde – und worauf ich auch gerne verzichtet hätte -, sind meine Erfahrungen bei der Wiederbeschaffung der Dokumente, Karten, usw.

Noch ein Wort zu dem Autoaufbruch an sich:

Nach unserer Rückkehr war das Auto ganz normal abgeschlossen. Dass etwas nicht stimmte, merkten wir erst nach und nach. Der Gurt war in der Rückbank eingeklemmt, sodass man sich auf dem Rücksitz nicht anschnallen konnte. Das erst war der Grund, überhaupt an den Kofferraum zu gehen und den Gurt aus der Rücksitzbank zu holen. Dabei fiel meiner Freundin auf, dass ihre Tasche anders lag. Und nach einem kurzen Moment auch, dass ihr Rucksack fehlte. Und mein Kamerarucksack.

Ich hatte schon auf dem Fahrersitz gesessen, habe das Loch in der Fahrertür aber erst beim zweiten Einsteigen entdeckt. Neben dem Türschloss an der Fahrertür unseres neuen Opel Corsa war ein Loch von 5-8 mm gebohrt oder gestanzt. Über dieses Loch hatten die Diebe wohl Zugriff auf den Schließmechanismus. Obwohl unsere Wertsachen von außen nicht sichtbar im Kofferraum aufbewahrt waren, wurde das Auto aufgebrochen. Wir nehmen an, dass wir beim Aussteigen beobachtet wurden und die Täter daher wussten, was im Kofferraum lag.

11 Responses

  1. Beileid, das ist ärgerlich und auch ich musste die Erfahrung schon bitter schlucken.

    OT: der Text hier im Kommentarfeld ist extrem klein ohne Zoom.

  2. Zum Kommentarfeld: Ich weiß. Das Theme ist auch immer noch im Rohbau und da sind noch viele Ecken nicht so, wie ich mir das vorstelle. Dazu gehört auch die Kommentardarstellung.

    Danke für das Feedback.

    Zum Diebstahl: Welche Konsequenzen hast Du für Dich gezogen und was machst Du in Zukunft anders? Evtl. kann ich das noch in meine Vorbereitungsliste einpflegen, die ich in den nächsten Tagen hier nachreichen werde.

  3. Im Grunde nichts, ich habe meine Papiere immer am Körper !, hilft aber eben nicht bei der Kamera und den vielen Tools für die Kamera.
    Sperren von Kreditkarten etc: ich nutze die deutsche Hotline in Frankfurt, die Nummer bekommt man bei der Bank bzw. steht sie in der Regel auf dem Brief, wenn man die Karten zugesandt bekommt. Ich habe immer eine Kopie des Reisepass und einen Zetel mit diversen Nummern und Adressen bei mir.

    Nachdem meine Ausrüstung weg war habe ich viel Zeit auf den Behörden verbracht, gebracht hat es nichts und ich habe mir dann eine neue Ausrüstung zugelegt, was soll man machen. Die restlichen 2 Wochen habe ich dann mit sehr wenig Gepäck verbracht 🙂 – hat auch sein gutes.

  4. Gut, dann habe ich in meiner Liste für die Zukunft nichts vergessen.

    Der Verlust der Kamera tat mir weniger weh als der Schock selbst und der Verlust der Bilder und meines Reisetagebuchs mit Notizen.

    Das Reisetagebuch konnte ich aus dem Gedächtnis einigermaßen rekonstruieren und bei den Bildern kann ich evtl. auch Ersatz von unserer Reisebegleitung bekommen. Wenigstens habe ich die Fotos vom Convento de Christo noch, denn eine Speicherkarte hatte ich noch zufällig in der Hostentasche.

    Die Kamera und Zubehör werde ich auch irgendwann ersetzen. Wobei ich im Moment erst einmal schlucken musste, als ich den Preis für eine vergleichbare Ausrüstung mit dem ganzen kleinen Gelumps gesehen habe. Das Kameragehäuse ist nicht der größte Kostenfaktor. *seufz*

    Und ohne Klamotten und Gepäck ist im Urlaub sicherlich einfacher als ohne Geld… 😉

  5. Auch die Bilder trage ich immer am Körper, mit der dig. Technik ist das ja sogar etwas einfacher. Ich habe alle Karten in einem Case und die sind immer bei mir. Ebenso nutze ich max. 1GByte Karten, damit der Verlust nicht allzu groß ist, wenn es doch zu einem Crash o.ä kommt.
    Ja, das Gehäuse geht meist, aber den Rest, den man über Jahre erwirbt, das ist der pure Verlust.

  6. Ich hatte auch immer alles Wichtige am Mann, aber so klischeehaft es sich anhört: „Es war das erste Mal, dass wir die Sachen im Auto haben liegen lassen. Wir wollten ja nur kurz…“ So war’s aber und nun ist’s dumm gelaufen. Pech gehabt und – hoffentlich – daraus gelernt.

    Mit 1GB-Karten kommt man heute aber nicht mehr weit. Da ich immer nur RAW mache, hätte ich bei 1GB-Karten Platz für nur 70-80 Bilder einer 50D. 😉

    Wenigstens habe ich meine lichtstarken Objektive 24-70 und 80-200 zu Hause gelassen. Deren Verlust hätte *richtig* geschmerzt.

  7. Ih mache JPG und das ist natürlich ein Unterschied. Ich habe aktuell ca. 200 Bilder pro Karte und das ist Verlust genug, früher waren 36 Bilder pro DIA-Film, warum also nicht nur mit weniger leben und dann aber den Defekt oder Verlust einer Karte einfacher verschmerzen.

  8. Ach, Andi, das war halb so wild – und jetzt im Nachhinein ist es das sowieso.

    Es hört sich schlimm an, war aber letzten Endes doch nur ärgerlich, aber nicht mehr.

    Meine erste Überlegung war, den Rückflug umzubuchen und bereits eine Woche vor Urlaubsende nach Hause zu fliegen. Ich hatte in diesem Moment nicht wirklich Lust, noch länger zu bleiben. Der Rückflug inkl. Umbuchung hätte für zwei Personen allerdings knapp 500 EUR bei den Deutschen Flügeln gekostet. Die Kosten für eine weitere Woche Urlaub (Hotels, Essen usw.) waren niedriger, weshalb wir uns trotz allem für’s Bleiben entschieden haben. Trotzdem und auch genau deswegen. Die wichtigsten Dinge hatten wir ja noch: Zwei Digitalknipsen, Ausweiskopie, Autoschlüssel, Geld und uns selbst.

    Ruiniert war der Urlaub also nur für ganz kurze Zeit, denn in der zweiten Woche haben wir uns nämlich wirklich sehr gut erholt. Auch im Rückblick bin ich immer noch der Meinung, dass die Entscheidung zu bleiben richtig war. 😉

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