Giorgio Faletti – Ich töte

Ein unheimlicher Serienmörder verbreitet Angst und Schrecken im schillernden Fürstentum Monaco. Seine Morde kündigt der Wahnsinnige im Radio an, seine Opfer sucht er unter den Schönen und Reichen, seine Trophäen sind makellose Gesichter. Für den FBI-Agenten Frank Ottobre und Nicolas Hulot, Kommissar der Sureté, beginnt die Jagd nach einem Phantom, das ihnen immer einen Schritt voraus zu sein scheint…

Und wieder hat der Verfasser des obigen Textes übertrieben. Es ist doch immer das gleiche… *seufz*

Giorgio Faletti hat für sein Debüt einen etwas eigenwilligen Titel gewählt: Ich töte. Was in Italien 2002 ziemlich eingeschlagen ist, wurde uns in Deutschland bis 2005 vorenthalten. Zu Unrecht, wie ich finde.

Die Geschichte kommt zwar erst etwa ab der Hälfte des Buchs richtig in Fahrt, dann aber so so richtig. Faletti erzählt schön detailliert, ohne jedoch zu langweilen. Interessant sind die wechselnden Perspektiven: Mal folgt man den beiden Ermittlern (aus unterschiedlichen Gründen trauernde Helden), mal dem psychopathischen Mörder. Gelegentlich tauchen neue Personen im Handlungsstrang auf, bei denen einem gleich – wen wundert’s? – der Gedanke „Uh-oh, der ist gleich tot.“ in den Sinn kommt. Die Opfer selbst sind nicht vorhersehbar, aber sobald eine neue Person vorgestellt wird, ist klar, dass sie in Kürze ein Opfer sein wird.

Außer der gut konstruierten Haupthandlung gibt es noch einen Nebenplot mit einem rachsüchtigen amerikanischen General. Wie die beiden Plots zusammegehören und zusammenkommen, verrate ich nicht. Die Art und Weise der Verflechtung kennt man sonst von Autoren wie beispielsweise David Baldacci.

Was mir am besten an diesem Buch gefiel, war die intensive, schöne Atmosphäre, mit der Faletti das Leben am Mittelmeer schildert. Es erinnert an Urlaub, Sonne, Strand. Die Bilder laufen vor dem inneren Auge ab wie in einem (französischen) Film. Das ist übrigens auch eine der Stärken des Buchs: Es trägt eindeutig eine europäische Handschrift. Wer Robert Ludlums Bourne-Bücher gelesen hat, versteht sicherlich, was ich meine.

Ich würde Giorgio Faletti gerne als „Baldacci auf europäisch“ bezeichnen, aber da ich sein Im Augenblick des Todes auch schon gelesen habe, möchte ich keine falschen Hoffnungen wecken.

Prädikat: Ich töte ist sehr respektabler Debüt-Roman, den man gelesen haben sollte.

Technische Daten:

Autor: Giorgio Faletti
Titel: Ich töte
Originaltitel: Io uccido
ISBN-13: 978-3442464746
Umfang: 668 Seiten