Nelson DeMille – Goldküste

Mangels neuer „Hardware“ habe ich mal wieder mir ein älteres Buch aus dem Regal genommen und es erneut gelesen. Goldküste habe ich schon zwei Mal gelesen und könnte es immer wieder lesen. Die Beschreibung auf der Rückseite ist erstaunlich präzise. Als habe der Verfasser das Buch wirklich komplett gelesen, bevor er den folgenden Text geschrieben hat:

John Corey, New Yorker Kriminalkommissar, wurde bei einer Schießerei verletzt und zieht für ein paar Monate in ein Landhaus auf Long Island. Doch von Erholung kann keine Rede sein. Der Chef der örtlichen Polizei bittet Corey nämlich um seine Mitarbeit. In der Nachbarschaft wurde ein junges Ehepaar ermordet, zwei Biologen, die an der Entwicklung von Impfstoffen gegen Tierseuchen arbeiteten. Seit Jahren geht allerdings das Gerücht um, daß die beiden in Wahrheit mit biologischen Waffen experimentierten. Sollte ihr gewaltsamer Tod damit zu tun haben? Bald keimt in Corey jedoch der Verdacht, daß die Lösung des Rätsels bis ins 18. Jahrhundert zurückreicht.

Eigentlich habe ich Goldküste ja nur gekauft, weil mir Das Spiel des Löwen, das ich vorher gelesen hatte, so gut gefiel. Ich konnte ja nicht ahnen, dass ich damit sozusagen süchtig nach John Coreys Sprüchen werde.
Die Hauptperson in beiden Büchern ist besagter Detective, ein Klugscheißer, wie er im Buche steht. Seine schnodderige Art, sein trockener Humor, der Sarkasmus und die Abneigung gegenüber Autoritätspersonen gefallen immer wieder. Sein Instinkt und Kombinationsgabe machen ihn allerdings zu einem hervorragenden Bullen.

Die Geschichte wird ausschließlich aus der Sicht Coreys erzählt. Dabei erfährt man viele seiner Gedankengänge und Bemerkungen, die er – besser ist das! – nicht laut ausspricht. Die Handlung und die Ermittlungen sind eigentlich nur ergänzendes, aber gutes Beiwerk und Stichwortgeber für Coreys Sprüche. Beispiel gefällig?

Irgendwann […] hörte ich Schritte auf den knarrenden Verandadielen. Da ich allein lebte und keinen Besuch erwartete, griff ich nach dem Revolver und legte ihn auf meinen Schoß. Damit niemand mich für paranoid hält, sollte ich erwähnen, daß ich mich hier nicht von Mumps, sondern von drei Schußwunden erholte. Wie bei Immobilien kommt’s bei solchen Wunden auf Lage, Lage und nochmals Lage an. In meinem Fall war die Lage der Löcher offenbar richtig, denn ich genas, statt zu verwesen.

Eine Verfilmung könnte mit dem richtigen Darsteller interessant werden und einen netten Abend versprechen. Die Filmrechte sind laut DeMilles Website zumindest mal vorgemerkt, die Rechte für Das Spiel des Löwen sogar schon verkauft.

Aus mir heute unerfindlichen Gründen habe ich DeMilles Romane damals nach Goldküste und Das Spiel des Löwen nicht weiter verfolgt. Erfreut habe ich heute bei Recherchen festgestellt, es zwei weitere Bücher mit John Corey gibt: Night Fall und Wild Fire (jeweils die Originaltitel), die ich möglichst bald in Angriff nehmen werde.

Prädikat: Jaaaaaa, immer wieder gerne.

Technische Daten:

Autor: Nelson DeMille
Titel: Goldküste
Originaltitel: Plum Island
ISBN-10: 3-442-44579-5
Umfang: 542 Seiten